Generalstaatsanwalt Fritz Bauer im Widerstreit politischer Interessen
–DAS INTERVIEW
Szenische Lesung mit Gitarrenmusik

Im Dezember 1963 begann in Frankfurt am Main der erste Ausschwitz-Prozess. Die treibende Kraft am Zustandekommen des Verfahrens war der damalige hessische Generalstaatsanwalt Fritz Bauer. Er wurde angefeindet und unfair behandelt, wusste sich aber auch wortstark zur Wehr zu setzen. Er wich keiner Diskussion aus, zeigte Mut und Durchsetzungskraft.


Anlässlich des 60. Jahrestages des Prozesses sagte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier: „Die juristische Aufarbeitung des NS-Unrechts, die Dr. Bauer verlangte, war kein Versuch, die Vergangenheit mit den Mitteln des Strafrechts zu entsorgen, vielmehr ging es Bauer darum, die Deutschen zu immunisieren, sie vor einem erneuten Rückfall in die Barbarei zu schützen.“


Das fiktionale Interview, geschrieben von Dieter Schenk (Träger des Fritz-Bauer-Preises der Humanistischen Union) basiert auf Schriften und Reden des Kettenrauchers Bauer sowie auf der Literatur über sein Wirken. Es berührt die Höhen und Tiefen in dessen Leben. Seine Antworten auf kritische Fragen zeigen einen Menschen, der sich immer selbst treu geblieben ist, wenn er sich „im Zweifel für die Freiheit“ einsetzte. Aber er war auch ein Mensch mit Schwächen und Fehlern, wie könnte es anders sein. Er zweifelte und verzweifelte manchmal an seiner Aufgabe als Generalstaatsanwalt, auch litt er unter Gefühlen der Einsamkeit.


Premiere hatte die szenische Lesung in der aktuellen Besetzung Anfang Oktober 2023 im Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg (siehe Foto). Unter anderem schrieb die Presse darüber: „Die Schauspieler wirkten so überzeugend, dass man stellenweise den Eindruck hatte, es handele sich um ein reales Interview.“ und „Es ist feststellbar gewesen, dass das Publikum beeindruckt war.“

Fritz Bauer – Hans Josef Schöneberger (Marburg)
Interviewer – Uwe Neumann (Berlin)
Gitarre – Ian Melrose (Berlin)
Text und Regie – Dieter Schenk (Schenklengsfeld)

Sonntag, 20. April 2024, 19 Uhr
Buchcafé Bad Hersfeld
Am Brink 1
Eintritt 9 €/ 12 €
(Vorverkauf wie Abendkasse)

Tickets gibt es an den Vorverkaufsstellen in Bad Hersfeld: Brillenschmiede, Hugendubel, Pro_Optic sowie im buchcafé. Für Schülergruppen ist der Eintritt frei; wir bitte um Anmeldung im buchcafé-Büro
06621 796 5484
info@buchcafe-badhersfeld.de

Ian Melrose
Ian Melrose, Dieter Schenk, Uwe Neumann, Hans Josef Schöneberger
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